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Freitag, 8. April 2011

Dirty Termini

"Na" nuschelt sie mit gut gefülltem Mund, "du stehst wohl auf französisch, wie?"

Was soll denn diese Frage gerade jetzt? Was glaubt sie, da im Mund zu haben? Merkt man doch wohl, dass ich darauf abfahre.

"Nee, ist schon schlimm genug, wenn du mit vollem Mund deutsch redest. Keine Fremdsprachen bitte, mach einfach weiter mit dem, was du tust!"

Französich, griechisch, englisch, russisch... Wer hat sich das eigentlich ausgedacht? Und wie ist das mit den damit bezeichneten Sexualpraktiken in Bezug zu bringen?
Um das ganze Mal zu benennen, und die weniger sexuell orientierte Leserschaft nicht von vornherein auszuschließen, bringe ich die Begriffe mal in Zuordnung:

Französisch = Oralsex (vornehmlich Fellatio, der Cunnilingus ist, wie im richtigen Leben, ein wenig im Hintertreffen)
Griechisch = Analsex (funktioniert entgegen landläufiger Meinung auch bei heterosexuellen Pärchen gut. Zum Beispiel während der Periode, aber auch sonst)
Russisch = Griechisch für Hämorrhoidengeschädigte (Befriedigung mittels Verkehr des zwischen den Pobacken - oder der Schenkel - eingeklemmten Penis)
Englisch = Rollenspiele aus dem erzieherischem Bereich, BDSM für Spießer
Spanisch = Russisch für Busenfetischisten, gern auch "Tittenfick" genannt
Italienisch = Verkehr mittels eindringen des Penis in die Achselhöhle des Partners
Serbisch = Besonders rücksichtsloser Sex in Form einer gespielten Vergewaltigung
Indisch = Sex mit vielen, sich ständig abwechselnden und irrsinnig komplizierten Stellungen, eher was für Zirkusakrobaten

Amerikanisch gibt es übrigens nicht, obwohl auch Amerikaner gerüchteweise Sex haben. Sie dürfen nur nicht drüber reden.
Deutsch dagegen gibt es. Es handelt sich hierbei um die gute alte Missionarsstellung, welche zu unrecht als langweilig verrufen ist. Kommt halt immer drauf an, was man daraus macht.

Soweit, so gut...

Ich kannte mal eine Französin.
Marie...
Die konnte schon nicht küssen; mir vorzustellen, was die mit ihrem Mund in tieferen Regionen meines Körpers angestellt hätte, widerstrebt mir. An der konnte es wohl eher nicht liegen, dass wir ihre Nationalität mit Oralsex in Verbindung bringen.
Außerdem, wenn Franzosen ihr Liebesleben lutschend und leckend gestalten, warum gibt es dann so viele von denen? Gerade bei der Abneigung, welche die Angehörigen der Grande Nation gegenüber allem Fremden hegen, dürfte es doch um deren Geburtenrate dann nicht gerade gut bestellt sein.
Oder sollten die doch heimlich hin und wieder "deutsch" praktizieren?

Apropos deutsch, meinen Erfahrungen nach sind wir in diesem Zusammenhang dann ja wirklich Multikulti.
Trotzdem sinkt bei uns die Geburtenrate.
Das scheint also nicht an den Fähigkeiten im Umgang mit anderen "Sprachen" zu liegen; vielleicht eher daran, dass selbige recht wenig mit dem Zeugungsakt an sich zu tun haben.
Bringt mich der gut gemeinte Ausruf "Deutsche, macht's öfter deutsch!" nun auf eine Stufe mit Herrn Sarrazin?
Ach, dann macht's doch, wie ihr wollt...

Hauptsache, es macht Spaß :)



© Michael Pils

4 Kommentare:

  1. ...danke M. für den lieben Kommentar ;)
    Es freut mich, dass du dich auf meiner "Insel" wohlfühlst und auch noch als Leser verweilst.

    Ich finde es faszinierend und beneidenswert, wenn Menschen ihre Gedanken (und gerade über das Alltägliche) so festhalten können.

    ...schönes und entspanntes Wochenende wünsche ich dir ;)
    Claudia

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  2. Mein Dank zurück an Dich :)

    Beneidenswert?
    Ach wo - ist doch alles nur Spaß...

    Herzlich
    M.

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  3. ...auch Spaß muss Stil haben ;)

    Grüße
    Claudia

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  4. Das nehm ich mal als Kompliment :)

    Danke sehr!

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