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Freitag, 28. Januar 2011

Vom Terror mit dem Terror

Am Bahnhof beobachte ich schon seit einer Weile die beiden Bundespolizisten, welche aufgrund der aktuellen Warnung vor Terroranschlägen ungewohnt martialisch mit schusssicherer Weste und umgeschnallter Maschinenpistole patroullieren.

Als ich vor allem den Linken von beiden näher betrachte, frage ich mich allen Ernstes, ob ihm jemand gesagt hat, was das für ein Ding ist, welches er sich vor den stattlichen Bauch, die Mündung nach oben gerichtet, gebunden hat.
Um schnell auf einen Angriff, der nicht von direkt über ihm erfolgt, reagieren zu können, müsste er sich schon auf den Rücken fallen lassen und den massigen Körper in Richtung des Zieles drehen. Wobei die Wahrscheinlichkeit, dass sein Gegner sich bei einer solchen Aktion zu Tode lacht, wesentlich größer ist, als das selbiger durch einen Treffer aus der MPi auch nur einen Kratzer erleidet.

Mit grimmigen Blicken in die Menge, Holzauge sei wachsam, gehen die beiden an mir vorbei - und ich bin mir nicht sicher, was mich gerade mehr terrorisiert:
Die Vorstellung, dass irgendein vollbärtiger, fanatischer Irrer in diesem Augenblick eine Bombe im nächsten Mülleimer deponiert - oder dass die beiden Helden von eben die einzigen sind, die das verhindern sollen.

Tja, so ist das mit dem Terror.
Man weiß nie so genau, woher er droht...


© Michael Pils

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